Special Olympics Deutschland 28-Jähriger arbeitet für die Special Olympics

Ratingen. · Patrick Bongardt unterstützt Snowboarder und Alpin-Fahrer bei den Wettkämpfen.

Patrick Bongardt (r. ) begleitet die Athlethen zu den Special Olympics Deutschland.

Foto: RP/Luca Siermann

„Es schneit gerade im schönen Berchtesgadener Land“, sagt Patrick Bongardt am Telefon und blickt den Hang hinauf, an dem er gerade steht. Der 28-Jährige verbringt zwar nicht seinen Urlaub in den Alpen, wie man annehmen könnte. Sondern er arbeitet vielmehr als Volunteer bei den „Special Olympics Deutschland“, kurz SOD, mit. Das sind die „Olympischen Winterspiele“ für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung in Deutschland, die dieses Jahr im Südosten von Oberbayern stattfinden.

Bereits zum fünften Mal ist der gebürtige Wülfrather, der seit einigen Jahren bei der Ratinger Firma ABB arbeitet, bei der nationalen Sportveranstaltung dabei. „Ich habe schon drei Mal bei Sommerspielen für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung mitgemacht und jetzt zum zweiten Mal bei Winterspielen“, erklärt Bongardt, der bereits Erfahrungen im Umgang mit Menschen mit Behinderung und daher auch keinerlei Berührungsängste hat. „Ich habe Bezug zum Thema, da ich selbst viele Jahre in einem Team zusammen mit behinderten Menschen Fußball gespielt habe. Das hat jede Menge Spaß gemacht. Diese Erfahrung sollten viel mehr Menschen machen.“

Bei den Winterspielen ist der sozial engagierte Elektroingenieur Bongardt auf der Piste aktiv – als Schneerutscher. Er ist dafür zuständig, dass die Piste sauber und sicher ist und genug Schnee auf der Rennstrecke ist. „Ich helfe beim Riesenslalom der Snowboarder und Ski Alpin-Fahrer.“ Anders als bei seinen vorherigen Freiwilligen-Einsätzen ist der direkte Kontakt mit den Athleten dieses Mal etwas weniger. „Das macht aber nichts, da wir dennoch zusammen kommen und uns austauschen“, sagt Bongardt, der noch bis Samstag in Bayern tätig ist, bevor es dann am Montag wieder zurück an den Schreibtisch in Ratingen geht.

Genau darum geht es auch: Austausch, Zusammenhalt und Gemeinschaft. „Wir sind alle gleich, egal, ob einer geistig eingeschränkt ist oder nicht. Hier steht der Mensch im Mittelpunkt.“ Die Wertschätzung, die Bongardt bei der nicht immer leichten Aufgabe zuteil wird, gibt ihm viel. „Ich lerne hier unglaublich viel Wertvolles im Umgang mit Menschen. Das kann ich nur jedem empfehlen.“ Der passionierte Sportler und Theaterspieler bringt etwa die Lebenshilfe in Mettmann mit ins Spiel. „Hier kann man sich leicht engagieren und Gutes tun.“ Außerdem würden Helfer immer gesucht werden.

Bongardt bekommt die Reise sowie die Unterkunft übrigens von seinem Arbeitgeber ABB bezahlt. Er muss sich lediglich für die eine Woche Urlaub nehmen. „Ein fairer Deal“, findet Bongardt. Und nebenbei ein wenig Bergluft tanken, schadet ja auch nicht. ABB hat deutschlandweit 100 Teilnehmer für diese Winterspiele „abgestellt“, heißt es von dem Unternehmen, das die „digitale Transformation von Industrieunternehmen“ begleitet.