Abgeordneter: Ein Traumjob mit vielen, vielen Überstunden
A wie Abgeordnete
Berlin. Der Job des Abgeordneten scheint immer interessanter zu werden: Bei dieser Bundestagswahl treten 4451 Kandidaten an. Rund 900 mehr als noch vor vier Jahren. Das ist ein neuer Rekord. Allerdings sind nur rund 26 Prozent der Bewerber Frauen. Wer es über die Landeslisten der Parteien oder als Direktkandidat ins Parlament schafft, dem geht es finanziell erst einmal gut. 8252 Euro beträgt die monatliche Abgeordnetenentschädigung, auch „Diät“ genannt. Außerdem gibt es 4123 Euro an steuerfreier Kostenpauschale für Ausgaben im Wahlkreisbüro.
Und jedem Parlamentarier stehen jährlich weitere 12 000 Euro zur Verfügung — für Laptops, Handys und was es noch so an (gehobenem) Bürobedarf gibt. Hört sich toll an, aber aufgepasst: Der Job ist auch knochenhart. 14 bis 18 Stunden Tagespensum sind die Regel. In Berlin hetzen die Volksvertreter von Sitzung zu Sitzung. An den Wochenenden und parlamentsfreien Tagen wird dann Dauerpräsenz im Wahlkreis verlangt. Wer Abgeordneter werden will, muss mindestens 18 Jahre alt sein.
Und schafft man den Sprung in den Bundestag, ist man laut Grundgesetz nur seinem Gewissen unterworfen. Wobei das so eine Sache ist — schließlich gibt es den Fraktionszwang. Entscheiden wie man will, sollte man tunlichst nicht. Sonst gibt’s was mit der Knute des Fraktionsvorsitzenden.