Afghanistan: Erster deutscher Soldat seit zwei Jahren getötet

Der Gefallene diente bei der Elitetruppe KSK. Die Bundesregierung hält an ihrer Abzugsstrategie fest.

Kabul. Erstmals seit fast zwei Jahren ist ein deutscher Soldat in Afghanistan getötet worden. Ein Kamerad von ihm wurde nach Angaben der Bundeswehr beim Beschuss durch Aufständische am Samstag in Nordafghanistan verwundet — er ist außer Lebensgefahr. Beide gehörten der Elitetruppe „Kommando Spezialkräfte“ (KSK) an. Zur Identität der Opfer wurden keine Angaben gemacht.

Nach Angaben von Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) ist es der erste KSK-Soldat, der in Afghanistan gefallen ist. Der Einsatz kostete bislang 53 Bundeswehr-Soldaten das Leben. 35 davon starben bei Angriffen und Anschlägen.

Der Minister betonte: „Ich bin unendlich traurig.“ Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nahm die Nachricht „mit Trauer und Betroffenheit“ auf. Außer dem Deutschen wurden sieben US-Soldaten getötet. Für die Internationale Schutztruppe Isaf war es damit der verlustreichste Tag seit Jahresbeginn.

Laut Bundeswehr hatten KSK-Soldaten eine afghanische Operation unterstützt. Die Sicherheitskräfte seien dabei in der Provinz Baghlan unter Beschuss geraten und hätten Luftunterstützung angefordert. Bei der späteren Erkundung der Schäden durch das Bombardement seien die deutschen Soldaten und afghanische Polizisten erneut beschossen worden. Zu einem weiteren Zwischenfall kam es in der Nacht zu Sonntag. Aufständische beschossen zwei Bundeswehr-Hubschrauber. Dabei sei niemand verletzt worden, teilte die Bundeswehr mit.

Trotz der Angriffe hält die Bundesregierung an der Strategie fest, die Kampftruppen bis Ende 2014 abzuziehen. „Der Weg bleibt richtig“, sagte de Maizière. Das gelte auch für die geplante Truppenpräsenz nach dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes. „Wir lassen das afghanische Volk nicht im Stich.“ Red