Auch im Regional-Express droht das Hitze-Chaos

Ab 32 Grad fällt in vielen Zügen die Kühlung aus. Die Bahn hat zu schwache Geräte einbauen lassen.

Düsseldorf. Probleme mit der Kühlung gibt es nicht nur in Fernzügen der Deutschen Bahn. Wie Udo Kampschulte, NRW-Bahnsprecher, unserer Zeitung am Donnerstag bestätigte, sind auch die Klimaanlagen der Regional- und S-Bahnen maximal für Temperaturen bis 32 Grad ausgelegt. "In einzelnen Fällen kann es sein, dass die Geräte ausfallen."

Zuvor hatte Vorstandsmitglied Ulrich Homburg eingeräumt, dass Teile der ICE 2-Flotte "durch die extreme Hitze an die Grenze ihrer Belastbarkeit gestoßen" seien. "Bei den Geräten handelt sich um die Din-Norm für Mitteleuropa", erklärte eine Bahnsprecherin. In südlichen Ländern, wie etwa in Spanien, würden Klimaanlagen für Temperaturen bis zu 40 Grad standardmäßig verwendet. In Zukunft sei dies auch für die ICE-Flotte geplant. Die neue Version des ICE 3, die ab Dezember 2011 gebaut wird, soll mit den leistungsfähigeren Geräten ausgestattet werden.

Für den Fahrgastverband ProBahn kommt diese Einsicht zu spät. Er kritisiert, die Deutsche Bahn habe aus Kostengründen auf die Klimageräte verzichtet, die für höherere Temperaturen ausgelegt sind. "Die Bahn hat nach dem Grundsatz gehandelt: Es wird schon gut gehen", sagte Pro-Bahn-Sprecher Hartmut Buyken unserer Zeitung.

Derweil forderte die SPD-Bundestagsfraktion einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss, um die Ursachen für den Ausfall von Klimaanlagen in Zügen zu klären. Seit vergangenem Samstag sind laut Bahn in mindestens 40 Fernzügen die Klimaanlagen ausgefallen.