20 Tote bei US-Drohnenangriff in Pakistan

Islamabad (dpa) - Bei einem erneuten US-Drohnenangriff im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan sind nach Geheimdienst-Angaben mindestens 20 mutmaßliche Extremisten getötet worden.

Ein Mitarbeiter des pakistanischen Geheimdienstes, der anonym bleiben wollte, sagte, ein unbemanntes Flugzeug habe am Mittwoch im Stammesgebiet Nord-Waziristan Raketen auf ein Gebäude und ein Fahrzeug gefeuert.

Anwohner hätten 20 Leichen aus den Trümmern des Hauses und aus dem Autowrack geborgen. Den Angaben zufolge sind unter den Toten auch fünf Ausländer. Zudem seien zahlreiche weitere Menschen bei dem Angriff in der Nähe der Stadt Miranshah verletzt worden.

Ein weiterer Geheimdienstmitarbeiter sagte, die Toten hätten Verbindungen zum radikal-islamischen Hakkani-Netzwerk gehabt. Sie stammten entweder aus Pakistan oder Afghanistan. Angehörige des Netzwerks, als dessen Hochburg Nord-Waziristan gilt, kämpfen im benachbarten Afghanistan gegen ausländische und afghanische Truppen.

Die von US-Spezialisten ferngesteuerten Drohnen nehmen in den Stammesgebieten seit Jahren Aufständische und Terroristen ins Visier. Immer wieder kommen bei den Angriffen auf die mutmaßlichen Verstecke der Extremisten aber auch Zivilisten ums Leben. Pakistans Regierung und Armee dulden den Drohneneinsatz, der aber von weiten Teilen der Bevölkerung abgelehnt wird. Im vergangenen Jahr starben nach pakistanischen Angaben insgesamt etwa 700 Menschen bei den Angriffen.