36 Tote bei Selbstmordanschlag in Pakistan
Islamabad (dpa) - Ein Selbstmordattentäter der Taliban hat bei einer Beerdigung nahe der nordwestpakistanischen Stadt Peshawar mindestens 36 Menschen mit in den Tod gerissen.
Ein Sprecher des wichtigsten Krankenhauses in Peshawar, der Hauptstadt der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa, sagte, mehr als 50 Menschen seien verletzt worden. „Manche Leichen sind bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt.“ Viele Opfer waren, nach Angaben der Behörden, Angehörige einer Stammesmiliz, die die Taliban aus der Gegend vertreiben will.
Der Verwaltungschef des Distrikts Peshawar, Siraj Ahmad, sagte, der Attentäter habe sich auf der Beerdigung der Ehefrau eines regierungstreuen Stammesführers in die Luft gesprengt. An der Beerdigung in der Region Adezai hätten rund 150 Menschen teilgenommen. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. Taliban-Sprecher Ihsanullah Ihsan sagte, wo immer Stammesmilizen gegen die Aufständischen operierten, werde man sie angreifen.
Farman Ullah, ein Anführer der Miliz, deren Angehörige am Mittwoch zum Ziel des Anschlags wurden, sagte, solche Terrorangriffe würden seine Männer nicht stoppen. „Wir werden weiter gegen diese Menschen kämpfen, die schlimmer als Tiere sind.“ Er beklagte mangelnde Unterstützung durch die Regierung.
Ein Augenzeuge des Anschlags sagte dem Sender Geo TV, der 35 bis 40 Jahre alte Attentäter habe „Gott ist groß“ gerufen, bevor er seine Bombe zündete. Ein weiterer Augenzeuge sagte, die Wucht der Detonation habe ihn auf den Boden geworfen. „Als ich aufstand, sah ich überall Leichen liegen.“
Bereits am Dienstag waren bei einem Autobomben-Anschlag in der ostpakistanischen Stadt Faisalabad 26 Menschen getötet und mehr als 130 weitere verletzt worden. Auch zu dieser Tat bekannten sich die Taliban. Sie sprachen von einer Vergeltungstat, weil einer ihrer Anführer in Faisalabad getötet worden war.