Konflikt in Syrien Aktivisten: Protürkische Kämpfer plündern in Afrin

Afrin (dpa) - Nach der Eroberung von Afrin im Nordwesten Syriens haben mit der Türkei verbündete syrische Rebellen Aktivisten zufolge in der kurdischen Stadt geplündert.

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Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete, die Kämpfer hätten in großem Maße Geschäfte, Häuser und Regierungsgebäude ausgeraubt.

Der Sprecher der Kurdenmiliz YPG, Brossik al-Hassaka, sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Männer hätten wie früher die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auch Gebäude angezündet und religiöse Statuen zerstört.

Die türkische Armee und verbündete syrische Kämpfer hatten Afrin am Sonntag rund zwei Monate nach Beginn einer Offensive unter Kontrolle gebracht. Nach Angaben von Al-Hassaka sind Hunderttausende Menschen in der Region auf der Flucht. Die UN-Nothilfebüro Ocha hatte am Sonntag erklärt, fast 100 000 Menschen aus Afrin seien in benachbarten Gebieten als Vertriebene registiert worden.

Viele der aus Afrin Fliehenden haben sich auf den Weg in Gebiete gemacht, die unter der Kontrolle des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad stehen. „Zehntausende Menschen leiden in Afrin. Verzweifelt und verängstigt fliehen täglich Tausende Menschen, die keinen Platz zum Übernachten, wenig Essen, Wasser und medizinische Versorgung haben“, twitterte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). Das IKRK arbeitet mit dem syrischen Roten Halbmond zusammen, um Decken und Mahlzeiten zur Verfügung zu stellen.