Atomwächter und Iran kommen sich näher
Teheran/Wien (dpa) - Der Iran und die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) haben sich auf weitere Schritte zur Beilegung des Atomkonflikts geeinigt.
Beide Seiten hätten bei ihren zweitägigen Gesprächen in Teheran insgesamt sieben Maßnahmen vereinbart, die bis zum 15. Mai umgesetzt werden sollten, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der IAEA und der iranischen Unterhändler.
Die IAEA verlangte seit langem die Untersuchung von angeblichen Projekten zur Atomwaffenforschung. Die Führung in Teheran hat jetzt den ersten konkreten Schritt unternommen.
So wird der Iran beispielsweise Informationen über spezielle Zünder zur Verfügung stellen, die laut IAEA ausschließlich für Sprengköpfe in Nuklearwaffen genutzt werden. Die Organisation in Wien hatte 2011 in einem Bericht geschrieben, Irans Entwicklung derartiger Zünder sei besorgniserregend.
Inspekteure der IAEA sollen laut der Einigung vom Wochenende außerdem Zutritt zu iranischen Anlagen in Arak und Jasd sowie zum Laserzentrum in Laschkar Abad bekommen.
Die zweitägigen Verhandlungen in Teheran sind verbunden mit einem Plan zur Kontrolle des gesamten iranischen Atomprogramms. Darauf hatte sich der Iran mit den fünf UN-Vetomächten sowie Deutschland (5+1) im vergangenen Jahr geeinigt hatte.
Demnach muss der Iran unter anderem die Anreicherung von Uran auf 20 Prozent einstellen und den Bau an dem Schwerwasserreaktor Arak stoppen. Im Gegenzug lockert der Westen Sanktionen gegen Teheran.
Irans IAEA-Botschafter Resa Nadschafi sagte am Sonntag, sein Land habe seinen Teil der bisherigen Vereinbarungen erfüllt. Laut Teheran waren die zweitägigen Gespräche ein Wegweiser für die nächsten Atomverhandlungen am 18. Februar in Wien.
Der Iran entsandte unterdessen nach Angaben eines Admirals eine Kriegsflotte an die Grenze von US-Hoheitsgewässern in den Atlantik. Mit der Mission sollten die Fähigkeiten der iranischen Flotte in internationalen Gewässern gezeigt werden, sagte Afschin Resaei Haddad, Marinekommandeur in Nordiran, nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur IRNA. Weder das Verteidigungsministerium in Teheran noch die iranischen Marine bestätigten den Bericht.