Auf Augenhöhe gedroht
Langsam könnte sich abzeichnen, worauf es Kim Jong Un mit seinem seit Wochen andauernden Kriegsgeschrei wirklich abgesehen hat. Ein Waffengang mit dem Süden und damit auch mit den USA dürfte es wohl nicht sein.
Das würde neben unvorstellbaren Zerstörungen vor allem sehr schnell das Ende seines Regimes herbeiführen. Zumal es für ihn militärisch nichts zu gewinnen gibt.
Das Ziel seiner Drohgebärden scheint ein ganz anderes: Kim will ein Jahr nach dem Machtantritt zeigen, dass er den Machtpoker aus Drohungen, Zugeständnissen und Wirtschaftshilfen ebenso beherrscht wie sein Vater. Er will auf Augenhöhe mit den USA verhandeln und damit seine Position stärken.
Dass Washington Schiffe und Jets entsendet, belegt, dass seinen Rechnung aufgehen könnte. Der Reaktor in Yongbyon ist da nur ein weiteres Mittel zum Zweck.