Barack Obama verhilft irischem Dorf zu Weltruhm
Der US-Präsident beginnt seine Europareise in Moneygall — der Heimat seines Ur-Ur-Ur-Großvaters.
Dublin. Ein irisches Dorf steht Kopf: US-Präsident Barack Obama wird am Montag seinen sechstägigen Europa-Besuch ausgerechnet im entlegenen 300-Seelen-Nest Moneygall beginnen. Dort will er auf den Spuren seiner Vorfahren wandern. Einen Willkommensgruß auf Irisch für den Gast hat das Dorf bereits entwickelt: O’Bama Feidir Linn — Obama: Yes, we can.
Seitdem klar ist, dass der US-Präsident Moneygall besucht, ist in dem Dorf nichts mehr wie es war. Der plötzliche Ruhm lockt Hunderte Journalisten und Touristen auf die einzige Hauptstraße des Dorfes. Erstmals sind hier nun Bürgersteige verlegt, die Schlaglöcher verfüllt und Häuser neu gestrichen worden, nachdem ein Chemiekonzern 3500 Liter Farbe gespendet hat. Das einzige Café weit und breit soll am Wochenende eröffnen. Die Wiesen am Ortsrand sind gemäht, damit der Hubschrauber des Präsidenten problemlos landen kann.
Obama will hier auf den Spuren von Fallmouth Kearny wandern, einem Schusterjungen, der 1850 von Moneygall nach Amerika auswanderte. Dort heiratete er eine Dame aus Ohio — und wurde der Ur-Ur-Ur-Großvater des heutigen US-Präsidenten.
Obama plant einen kurzen Rundgang durch die Heimat seines Vorfahren und einen Besuch im Pub. Guinness wird er dort aber nicht trinken — Obama bringt sich aus Sicherheitsgründen eigenes Bier aus den USA mit.
Für ihn ist der Abstecher übrigens auch eine willkommene Chance, frühzeitig um irisch-amerikanische Wählerstimmen für die zweite Amtszeit zu werben. 37 Millionen US-Amerikaner haben irische Wurzeln. Am Dienstag reist der US-Präsident weiter nach London.