Bombenanschlag vor italienischem Konsulat in Kairo

Kairo (dpa) - Bei einem Bombenanschlag vor dem italienischen Konsulat in Kairo ist ein Mensch ums Leben gekommen. Es war das zweite schwere Attentat in Kairo innerhalb von zwei Wochen. Die Bombe explodierte am frühen Samstagmorgen im Zentrum Kairos in einer normalerweise belebten Einkaufsstraße.

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Wegen des Wochenendes war das Konsulat geschlossen.

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Am späten Nachmittag bekannte sich ein ägyptischer Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu dem Anschlag. „Mit Gottes Unterstützung“ seien 450 Kilo Sprengstoff in einem Auto vor dem Konsulat gezündet worden, hieß es in der Mitteilung der Gruppe „Islamischer Staat Ägypten“ im Kurznachrichtendienst Twitter. Die Echtheit des Bekenntnisses ließ sich nicht überprüfen.

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Ägyptens Innenministerium erklärte, Unbekannte hätten die Bombe in einem Auto vor dem Konsulat platziert. Bei dem Toten handelt es sich ägyptischen Medien zufolge um einen 25 Jahre alten Straßenhändler. Neun weitere Menschen seien verletzt worden, sagte ein Sprecher des ägyptischen Gesundheitsministeriums.

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Ein dpa-Reporter am Ort der Explosion berichtete, das Konsulat sei stark beschädigt worden. Eine Außenfassade des Gebäudes stürzte fast völlig ein, Fenster wurden aus den Angeln gehoben. Weil eine Wasserleitung zerstört wurde, kam es zu einer Überschwemmung. Die heftige Explosion zog auch Nachbargebäude in Mitleidenschaft und brachte Scheiben im nahe gelegenen Ägyptischen Museum zum Bersten.

Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi erklärte, Ägypten nicht alleine zu lassen. „Italien und Ägypten werden im Kampf gegen den Terrorismus immer zusammenstehen“, erklärte er. Sein Außenminister Paolo Gentiloni twitterte: „Wir stehen allen betroffenen Personen und Mitarbeitern nahe.“ Italien lasse sich nicht einschüchtern.

Ägypten wird seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi vor rund zwei Jahren regelmäßig von Anschlägen erschüttert. Erst Ende Juni war Generalstaatsanwalt Hischam Barakat bei einem Bombenattentat in Kairo getötet worden. In der vergangenen Woche starben fast 120 Menschen bei Angriffen islamistischer Extremisten auf Posten der Armee und bei anschließenden Gefechten auf der Sinai-Halbinsel. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu den Übergriffen.

Ägyptens Regierung geht seit Monaten mit harter Hand gegen Oppositionelle vor. Sie macht für die Gewalt vor allem die mittlerweile verbotenen islamistischen Muslimbrüder verantwortlich, die den Vorwurf jedoch zurückweisen. Tausende Anhänger der Organisation sitzen in Haft, Hunderte wurden zum Tode verurteilt, darunter auch Ex-Präsident Mursi.

Als Reaktion auf die Gewalt will Ägyptens Regierung ein neues Anti-Terror-Gesetz beschließen. Es sieht unter anderem eine weitere Einschränkung der Pressefreiheit vor.