Britischer Außenminister: Gaddafi könnte in Libyen bleiben
London (dpa) - Der britische Außenminister William Hague hat einen Verbleib des Machthabers Muammar al-Gaddafi in Libyen nicht ausgeschlossen, falls dieser die Macht abgibt.
Über das Schicksal Gaddafis müsse das libysche Volk entscheiden, sagte Hague am Montagabend nach einem Treffen mit seinem französischen Amtskollegen Alain Juppé in London. Es stehe jedoch außer Frage, dass Gaddafi die Macht abtreten müsse.
Nach einem Bericht der britischen Zeitung „The Times“ vom Dienstag hat Hague damit erstmals zugestanden, dass der Machthaber in Libyen bleiben könnte und das Land nicht verlassen müsste. Premierminister David Cameron hatte im Frühjahr zu Beginn des Nato-Einsatzes in dem Land gesagt, Gaddafi müsse zurücktreten und das Land verlassen.
Weder Großbritannien noch Frankreich hätten das Recht, über die Zukunft Gaddafis zu bestimmen, sagte Hague. Er halte es allerdings für das Beste, wenn Gaddafi Libyen verlassen würde. Großbritannien unterstütze den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, der einen Haftbefehl gegen den Diktator ausgeschrieben hat. Gaddafi dürfe niemals mehr in der Lage sein, „das Leben libyscher Zivilisten zu bedrohen und Libyen zu destabilisieren“.