Demonstranten fordern Freiheit für Wikileaks-Informant Manning
Fort Meade (dpa) - Vor dem Militärprozess in den USA gegen den mutmaßlichen Wikileak-Informanten, Bradley Manning, ist es zu Protesten gekommen. Rund 50 Demonstranten versammelten sich zum Prozessbeginn am Montag (geplant 1500 MESZ) vor dem Militärgelände Fort Meade bei Washington.
Sie forderten „Freiheit für Manning“. Auf anderen Spruchbändern hieß es „Die Wahrheit vor Gericht“.
Dem 25-jährigen US-Obergefreiten wird unter anderem „Unterstützung des Feindes“ vorgeworfen. Manning hatte bereits gestanden, während seiner Stationierung im Irak Hunderttausende teils sehr vertrauliche Dokumente aus der Geheimdienst-Datenbank gezogen und der Enthüllungsplattform Wikileaks zugespielt zu haben. Darunter seien 250 000 Depeschen aus US-Botschaften.
Deren Veröffentlichung hatten Ende 2010 weltweit Schlagzeilen gemacht. Manning soll auch rund 490 000 US-Militärdokumente über die Kriege in Afghanistan und im Irak weitergereicht haben, die teilweise schreckliche Gräueltaten belegen.
Sollte Manning verurteilt werden, droht ihm eine lebenslange Haftstrafe. Der Prozess dürfte mehrere Monate dauern.