Deutsch-afghanisches Partnerschaftsabkommen geplant
Berlin (dpa) - Deutschland und Afghanistan wollen ihre Zusammenarbeit über 2014 hinaus in einem bilateralen Partnerschaftsabkommen regeln. Das kündigten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der afghanische Präsident Hamid Karsai am Dienstag in Berlin an.
Einen Tag nach dem Ende der Afghanistan-Konferenz in Bonn waren die beiden im Kanzleramt zu einem Arbeitsfrühstück zusammengekommen.
Als Schwerpunkte eines solchen Abkommens nannte Merkel das Training der afghanischen Sicherheitskräfte, die Berufsausbildung in Afghanistan und die Erschließung der Rohstoffe des Landes.
Zugleich sprach sie Karsai ihr Beileid für den schweren Selbstmordanschlag in Kabul aus, bei dem am Dienstag mindestens 30 Menschen getötet und 50 weitere verletzt wurden. Das Attentat zeige, dass weiter harte Arbeit für eine Befriedung des Landes zu leisten sei.
„Deutschland fühlt sich für das Schicksal Afghanistans verantwortlich“, sagte Merkel. 2014 sollen die Nato-Kampftruppen das Land am Hindukusch verlassen.„Deutschland fühlt sich für das Schicksal Afghanistans verantwortlich“, sagte Merkel. 2014 sollen die Nato-Kampftruppen das Land am Hindukusch verlassen. Deutschland habe die Verpflichtung, sagte Merkel, Afghanistan für ein weiteres Jahrzehnt zu helfen.
Karsai dankte für die deutsche Unterstützung auch in der Zukunft. Nach seinem Treffen mit der Kanzlerin sollte er von Bundespräsident Christian Wulff im Schloss Bellevue mit militärischen Ehren empfangen werden.
Die Kanzlerin hatte auf der Afghanistan-Konferenz in Bonn von Karsai einen entschlossenen Kampf gegen Drogenhandel und Korruption gefordert und weitere Anstrengungen im politischen Versöhnungsprozess mit den Taliban angemahnt.