Elfenbeinküste: Militär-Lösung bleibt Option
Nairobi (dpa) - Kenias Ministerpräsident Raila Odinga hat Gewalt als „letztes Mittel“ bezeichnet, um den abgewählten Präsidenten der Elfenbeinküste, Laurent Gbagbo, aus dem Amt zu entfernen.
Eine militärische Lösung zur Entfernung Gbagbos aus dem Amt werde von der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas und der Afrikanischen Union (AU) weiterhin nicht ausgeschlossen, sagte Odinga am Mittwoch nach seiner Rückkehr aus dem westafrikanischen Elfenbeinküste. Odinga hatte sich als Sondervermittler der (AU) den Vermittlern der Ecowas angeschlossen.
Gbagbo weigert sich, seine Wahlniederlage einzugestehen und die Macht an Alassane Ouattara abzugeben, der von der internationalen Gemeinschaft als der rechtmäßige Wahlsieger anerkannt wird. Gbagbo müsse das Amt „friedlich und ohne weitere Verzögerungen übergeben“, betonte Odinga im kenianischen Rundfunksender „Capital FM“.
„Wir hatten schon viel zu lange diese Fälle, in denen Amtsinhaber Wahlen verlieren, sich weigern, das Urteil der Wähler zu akzeptieren und letztendlich eine Teilung der Macht verhandeln“, sagte Odinga mit Blick auf die von blutigen Unruhen begleiteten Wahlen in Kenia und Simbabwe. „Das darf nicht afrikanische Norm werden.“
Eine militärische Lösung zur Entfernung Gbagbos aus dem Amt bleibe weiter eine Option, sagte Odinga. „Wegen des Verlusts von Menschenleben ist das aber das letzte Mittel, das wir vermeiden wollen“, sagte er. „Wir sollten die Gespräche daher zügig fortsetzen, um schnell zu einem Abschluss zu kommen.“ Gbagbo hatte sich am Dienstag zu Gesprächen ohne Vorbedingungen bereit erklärt, dabei aber offen gelassen, ob er nun zum Rücktritt bereit ist.