Russland-Verwicklungen Falschaussage: 14 Tage Haft für Trumps Ex-Wahlkampfberater
Washington (dpa) - Der frühere Berater des damaligen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, George Papadopoulos, kommt wegen einer Falschaussage zu Russland-Verwicklungen mit einer geringen Strafe davon.
Ein Gericht in Washington verurteilte den 31-Jährigen am Freitag zu einer Haftstrafe von 14 Tagen, wie US-Medien übereinstimmend berichteten. Ihm wird vorgeworfen, bei Befragungen durch die US-Bundespolizei FBI falsche Angaben über Kontakte nach Russland gemacht zu haben. Papadopoulos hatte sich schuldig bekannt und eingeräumt, er habe das FBI belogen.
Papadopoulos hatte sich demnach - anders als zunächst behauptet - nach Eintritt in Trumps Team mit einem Professor mit Russland-Verbindung getroffen, um Material für eine Kampagne gegen Trumps damalige Wahlkampfrivalin Hillary Clinton zu erhalten.
Angesichts der Vorwürfe hatte sich Trump von Papadopoulos distanziert und gesagt, dieser sei im Wahlkampf nur „ein Freiwilliger auf einem unteren Level“ gewesen. Als Präsidentschaftskandidat hatte Trump Papadopoulos im März 2016 in einem Gespräch mit der „Washington Post“ dagegen noch als Teil seines Außenpolitik-Teams vorgestellt. „George Papadopoulos, er ist ein Öl- und Energieberater, exzellenter Typ“, sagte Trump damals.
Am Freitag beharrte Trump nach Angaben mitreisender Reporter an Bord der Regierungsmaschine Air Force One wiederum darauf, er kenne Papadopoulos nicht. Er habe ihn mal auf einem Foto neben sich an einem Tisch sitzen gesehen. „Das ist das Einzige, was ich von ihm weiß.“
Für Trump sind die Untersuchungen zu möglichen Russland-Verwicklungen im Präsidentschaftswahlkampf 2016 maximal unbequem. Das FBI-Team des Sonderermittlers Robert Mueller untersucht, ob es im Wahlkampf Absprachen des Trump-Lagers mit Russland gegeben hat.
Nach Berichten von US-Medien hatte Papadopoulos durch Äußerungen im Mai 2016 die Russland-Ermittlungen überhaupt erst ausgelöst. Demnach plauderte der junge Berater damals bei einem Trinkgelage mit einem australischen Diplomaten in der britischen Hauptstadt London aus, dass Russland belastende Informationen über Clinton in Form von E-Mails besitze. Als dann zwei Monate später gehackte E-Mails des demokratischen Parteivorstandes von der Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlicht wurden, hätten australische Beamte das FBI über diese Äußerungen unterrichtet.