Frisches Geld für Mali
Paris (dpa) - Das von Krieg und Terrorismus gezeichnete Mali braucht aus Sicht der OECD für seinen Weg zum Frieden weiter Unterstützung.
Notwendig seien „ein konkreter Plan und sichtbare Ergebnisse“, mahnte der Chef der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Angel Gurría, am Donnerstag in Paris. Dort wollten Vertreter internationaler Staaten neue Mittel für das westafrikanische Land vereinbaren.
Gurría forderte ein positives Signal für eine sichere Zukunft und besseres Leben in Mali. Infrastruktur, Sicherheit, Erziehung und andere Bereiche müssten ausgebaut werden. Viele internationale Partner seien bereits engagiert. „Wir sind auf einem langen Weg zu einem besseren Leben in Mali“, sagte Gurría.
Malis Präsident Ibrahim Boubacar Keïta sieht seine Regierung inzwischen in der Lage, notwendige Reformen umzusetzen, „mit denen wir vorwärts Richtung Zukunft kommen wollen“. Terroristen hätten geglaubt, Mali übernehmen zu können und acht historische Städte überrannt, sagte Keïta. Auch Dank internationaler Unterstützung habe das Land bereits große Fortschritte erzielen können. Damit sollten auch Maßnahmen getroffen werden, um solche Konflikte künftig zu verhindern.
Frankreichs Truppen und internationale Partner unterstützen seit Anfang 2013 den Kampf der malischen Armee gegen islamistische Terroristen im Norden des Landes. Der französische Staatschef François Hollande kündigte bis Ende 2017 mehr als 360 Millionen Euro Unterstützung an, fast 80 Millionen davon sollen in den Norden fließen. Mali müsse ein Beispiel sein für andere Länder, die an den Folgen von Krieg oder Terrorismus litten, sagte Hollande.
Während der Konferenz geht es vor allem um Stabilisierung und Entwicklung des Nordens. Bereits im Mai 2013 hatte eine Geberkonferenz in Brüssel fast 3,3 Milliarden Euro als Hilfe für Mali bis Ende 2014 vereinbart.
Die Bundesregierung kündigte zuletzt einen Einsatz der Bundeswehr auch im umkämpften Norden an. Dort sollen Aufklärungskräfte den Kampf gegen Terrorgruppen und Milizen unterstützen. Bisher ist die Bundeswehr mit 200 Soldaten an einer EU-Ausbildungsmission im relativ sicheren Süden des Landes beteiligt.