Gabriel warnt vor zu leichtfertiger Griechenland-Hilfe
Berlin (dpa) - Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat die Bundesregierung vor einem leichtfertigen Umgang mit deutschem Steuergeld bei der Euro-Rettung gewarnt.
Statt jetzt wieder neue Milliardenhilfen in Aussicht zu stellen, mit denen deutsche und europäische Steuerzahler zur Kasse gebeten werden, brauche Griechenland einen internen Lastenausgleich, sagte Gabriel der „Passauer Neuen Presse“. „Es darf nicht sein, dass griechische Superreiche nichts zur Hilfe für ihr Land beitragen, obwohl viele von ihnen ja das Land richtig ausgeplündert haben.“
Ungeachtet aller Beschwichtigungsversuche der schwarz-gelben Bundesregierung poche er auf klare Ansagen noch vor der Wahl, so Gabriel. „Ich bin froh, dass wenigstens der Finanzminister die Wahrheit sagt.“ Wolfgang Schäuble wisse, dass die Griechenland-Politik von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gescheitert sei. Nun werde heimlich an einem zweiten Schuldenerlass gearbeitet, was nichts anderes heiße, als dass auch der deutsche Steuerzahler wieder dabei sein werde. Gabriel: „Sagen will Frau Merkel das aber erst nach der Wahl. Es kommt wie bei Helmut Kohls Versprechen, dass die Einheit nichts kostet: Das dicke Ende kommt noch.“ Allerdings hatte Schäuble nur ein drittes Hilfspaket angekündigt, nicht einen neuen Schuldenerlass.