Geithner rechnet mit Ablösung nach US-Wahl
Washington (dpa) - US-Finanzminister Timothy Geithner hat Spekulationen über seinen Ausstieg aus der Regierung nach der Wahl im Herbst neue Nahrung gegeben. Er erwarte nicht, von Präsident Barack Obama um eine zweite Amtszeit gebeten zu werden, sagte Geithner dem US-Fernsehsender Bloomberg TV.
„Ich bin ziemlich sicher, dass er mich nicht fragen wird, an Bord zu bleiben“, meinte der 50-Jährige. Obama werde seiner Meinung nach zwar die Präsidentenwahl im November gewinnen und im Amt bleiben, aber mit einem anderen Finanzminister regieren. Er selbst würde dann „etwas Anderes“ machen, sagte Geithner.
Bereits im vergangenen Sommer war wochenlang spekuliert worden, dass Geithner das Handtuch wirft. Er wolle nicht zwischen dem Wohnort seiner Familie in New York und dem Ministerium in Washington pendeln. Auf Wunsch von Obama war er aber auf seinem Posten geblieben, um an der Bewältigung der Schuldenkrise mitzuwirken.
Geithner ist der letzte Spitzenmann aus dem ursprünglichen Finanzteam, das Obama nach seinem Einzug ins Weiße Haus 2009 aufgebaut hat. So verlor der Präsident Lawrence Summers, den Chef des Wirtschaftsrates im Weißen Haus, seine Topberater Christina Romer und Austan Goolsbee sowie seinen ersten Budgetdirektor Peter Orszag.