Großbritannien verstärkt drastisch Militärausgaben

London (dpa) - Neue Kampfjets, Schnelleingreif-Brigaden, mehr Geld für Geheimdienste: Der britische Premierminister David Cameron will die Ausgaben für das Militär massiv erhöhen.

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Innerhalb der nächsten zehn Jahre sollen zusätzlich zwölf Milliarden Pfund (17 Milliarden Euro) für neue Ausrüstung der Streitkräfte ausgegeben werden. Das kündigte Cameron im Parlament an.

Nach Gesprächen mit dem französischen Präsidenten François Hollande betonte er erneut, dass britische Piloten die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auch in Syrien bombardieren sollen. Dazu sucht Cameron eine breite Parlamentsmehrheit. Britische Medien spekulieren, dass noch vor Weihnachten darüber abgestimmt wird.

Großbritannien und der Westen stünden einer doppelten Bedrohung gegenüber. Neben dem Terrorismus seien das konventionelle Streitkräfte, betonte Cameron mit Blick auf Russland und den Ukrainekonflikt. „Heute stehen wir beiden Bedrohungen gegenüber. Und wir müssen beiden begegnen.“

Eine der wichtigsten Neuerungen: Bis 2025 sollen zwei Schnelle-Eingreif-Brigaden zum verstärkten Kampf gegen Terroristen stehen. Sie sollten jeweils 5000 Mann umfassen und weltweit einsatzbereit sein, sagte Cameron bei der Vorlage der „Strategic Defence and Security Review“.

Außerdem sollen 24 zusätzliche Kampfjets des modernsten US-Typs F-35 auf zwei bereits geplanten neuen Flugzeugträgern stationiert werden. Dies soll ebenfalls innerhalb der nächsten zehn Jahre erfolgen. Hinzu kommen neun Patrouillenflugzeuge zur Überwachung der Meere.

Die Royal Air Force wird die Zahl ihrer Drohnen verdoppeln. Bereits zuvor war bekanntgeworden, dass die Geheimdienste in den nächsten zehn Jahren 1900 zusätzliche Stellen erhalten und dass die militärischen Spezialkräfte gestärkt werden.

Bei einem Treffen in Paris sagte Cameron am Montag Hollande Unterstützung im Anti-Terror-Kampf zu. Cameron will in Kürze eine umfassende Strategie zur Bekämpfung des IS vorlegen. Nach den jüngsten Terrorangriffen dringt er verstärkt auf eine Ausweitung britischer Luftangriffe auf IS-Stellungen auch in Syrien - bislang bombardieren britische Piloten ausschließlich IS-Kämpfer im Irak.