Herausforderungen für den neuen Papst
Ungelöste Probleme belasten die katholische Kirche.
Rom. Auf Papst Franziskus I. warten große Herausforderungen:
In den vergangenen Jahren wurden massenhaft Fälle des Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen durch katholische Geistliche bekannt. Kritiker sehen das Bemühen des Vatikan, die Verfehlungen aufzuklären, als nicht ausreichend an.
Das Familienbild von Benedikt XVI. blieb unverrückbar. Wer die traditionelle Familie infragestelle, bedrohe „die menschliche Würde“ und „die Zukunft der Menschheit“. Jüngst berichtete eine italienische Tageszeitung, ausgerechnet Informationen über ein Schwulennetzwerk im Vatikan, das auch Kardinäle erpressbar mache, hätten Benedikt zum Rücktritt bewogen.
Die Debatte über Abtreibung erreichte zuletzt Deutschland. Ein Vergewaltigungsopfer wurde von zwei katholischen Kliniken mit der Begründung abgewiesen, die notwendigen Untersuchungen seien auch mit einem Verschreiben der Pille danach verbunden. Die deutschen Bischöfe rückten inzwischen vom grundsätzlichen Nein zu dem Medikament ab.
Dass sich vor allem in der westlichen Welt immer weniger junge Männer für das Priesteramt entscheiden, könnte die katholische Kirche dort über kurz oder lang vor Existenzprobleme stellen.
Benedikt wurde von seinem engsten Umfeld hintergangen. In der „Vatileaks-Affäre“ wurden geheime Dokumente aus dem Vatikan geschmuggelt. Franziskus I. muss ähnlichem Geheimnisverrat Einhalt gebieten.
Die Vatikanbank wusch in der Vergangenheit unter anderem Geld der Mafia. Der Europarat bescheinigt der Bank Defizite im Kampf gegen Geldwäsche. Red