Bewohner der Falklandinseln wollen britisch bleiben
London (dpa) - Falkland soll britisch bleiben: Eine überwältigende Mehrheit von 99,8 Prozent der Inselbewohner hat sich für den Erhalt des Status quo als britisches Überseegebiet ausgesprochen. Von den 1517 Wählern stimmten nur drei mit „Nein“.
Das teilte die Wahlkommission der Inselregierung mit.
Großbritannien forderte die argentinische Regierung umgehend dazu auf, den Willen der Inselbevölkerung zu achten. Argentinien, das Gebietsansprüche auf die rohstoffreichen Falklandinseln erhebt, solle das Ergebnis des Referendums „sorgfältig zur Kenntnis nehmen“, sagte Premierminister David Cameron am Dienstag.
Internationale Wahlbeobachter hatten die Abstimmung als frei und fair beurteilt. Die Falkländer feierten das Abstimmungsergebnis in der Hauptstadt Port Stanley am Montagabend (Ortszeit) ausgelassen.
Argentinien erhebt seit langer Zeit Gebietsansprüche auf das Archipel im Südatlantik nur rund 400 Kilometer vor dem argentinischen Festland. Die Regierung in Buenos Aires fordert bilaterale Gespräche mit Großbritannien über die Souveränität des Gebietes, wie es eine UN-Resolution von 1965 vorsieht. Die Forderungen wurden lauter, seit 2010 bekannt geworden war, dass vor den Falklandinseln ausbeutbare Vorkommen an Erdöl und Erdgas lagern.
Argentinien erkennt das Referendum auf den Falklandinseln nicht als bindend an. Außenminister Hector Timermann hatte im Vorfeld gesagt, bei der Volksabstimmung würden „Briten von Briten gefragt, ob sie britisch bleiben wollen.“ Die argentinische Botschafterin in London, Alicia Castro, bezeichnete das Ergebnis des Referendums als „nicht überraschend“. Dass 99,8 Prozent der Inselbewohner sich für die Erhaltung der britischen Hoheit über das Gebiet im Südatlantik ausgesprochen hätten, sei „absolut irrelevant“, sagte die Botschafterin dem Rundfunksender FM Delta. Die Bewohner des von Argentinien beanspruchten Archipels hätten politische Rechte, aber nicht das Recht, den Konflikt mit Argentinien über das Inselgebiet zu lösen.
Großbritannien werde „immer da sein, um die Bevölkerung zu verteidigen“, sagte Cameron. 1982 hatte Argentinien die Inselgruppe besetzt - Großbritannien eroberte sie in einem blutigen Krieg zurück. Seitdem haben die Briten ihren Militärstützpunkt auf den Falklandinseln deutlich ausgebaut. Die Regierung in London muss jährlich 200 Millionen Pfund (rund 230 Millionen Euro) für den Erhalt des Status quo aufwenden.