Iran installiert neue Urananreicherungs-Zentrifugen
Teheran (dpa) - Der Iran hat weitere Fortschritte in seinem umstrittenen Atomprogramm verkündet. In der Anlage zur Urananreicherung wurde eine neue Generation von Zentrifugen installiert. Dies sagte der Sprecher des Außenministeriums, Ramin Mehmanparast.
Sie seien schneller als die bisher verwendeten, sagte der Sprecher, machte aber keine weiteren Angaben. Experten nehmen an, dass die neuen Zentrifugen der dritten Generation das für Atombrennstäbe benötigte Isotop Uran-235 bis zu sechs Mal effizienter aus dem Gas Uranhexafluorid filtern können.
Außenminister Ali Akbar Salehi hatte vergangene Woche mögliche Zugeständnisse bei den Hauptstreitpunkten mit dem Westen in Aussicht gestellt. Eine wirkliche Annäherung wird aber nicht erwartet, nachdem die Internationale Atomenergiebehörde IAEA Vorbedingungen Teherans für Gespräche zurückwies.
Ein Sprecher des Außenministeriums sagte, die neuen Zentrifugen seien schneller als die bisher genutzten der Anlage in Natans im Zentraliran. Im April hatte das Land angekündigt, Zentrifugen in einer neuen Anreicherungsanlage nahe Fordo, 160 Kilometer südlich von Teheran, aufzubauen.
Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms heimlich Nuklearwaffen produzieren zu wollen. Teheran bestreitet das, arbeitet aber seit Jahren nicht ausreichend mit den Atomwächtern in Wien zusammen.
Die größere Produktionskapazität für Uran 235 „würde auch den Zeitraum verkürzen, den der Iran zur Herstellung von waffenfähigem Uran bräuchte, wenn das Land sich dazu entscheiden sollte“, sagte der Präsident des Institutes für Wissenschaft und Internationale Sicherheit (ISIS) in Washington, David Albright.