Internationale Atomenergiebehörde Irans Schwerwasser-Bestände höher als in Atomabkommen erlaubt

Wien · Der Iran hat nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) den im Atomabkommen festgelegten Grenzwert für Schwerwasser-Bestände überschritten. Die Anlage habe erstmals den Grenzwert überschritten.

Das Foto zeigt den Schwerwasserreaktor bei Arak. Foto: Symbolbild

Foto: dpa/Hamid Foroutan

Bei einer Kontrolle durch die IAEA seien am Sonntag Bestände in Höhe von 131,5 Tonnen festgestellt worden, teilte die Behörde am Montag in Wien mit. Laut dem internationalen Atomabkommen darf der Iran maximal 130 Tonnen schweres Wasser besitzen, mit dem Plutonium für die Herstellung von Atomwaffen produziert werden kann.

Die Anlage zur Herstellung schwerer Wasser sei im Einsatz und habe erstmals seit dem angekündigten schrittweisen Rückzug Teherans aus dem internationalen Atomvertrag den Grenzwert überschritten, erklärte die IAEA.

Das Atomabkommen von 2015 soll den Iran am Bau von Atomwaffen hindern und unterwirft sein Nuklearprogramm internationaler Kontrolle. Im Gegenzug waren die internationalen und nationalen Sanktionen gegen das Land aufgehoben worden. Allerdings zieht sich der Iran seit Mai schrittweise aus dem internationalen Atomabkommen zurück. Er reagiert damit auf den einseitigen Ausstieg der USA aus der Vereinbarung im vergangenen Jahr und die Wiedereinführung und Verschärfung von US-Wirtschaftssanktionen.

(AFP)