Israelische Armee räumt palästinensisches Protestlager

Ramallah/Tel Aviv (dpa) - Israelische Sicherheitskräfte haben am Samstag ein von Palästinensern im Westjordanland errichtetes Protestlager geräumt. Dabei seien 20 Aktivisten verletzt worden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Maan.

Teilnehmer hatten das Lager am Morgen in der Nähe des palästinensischen Dorfes Burin südlich von Nablus errichtet. Damit wollten sie nach diesen Angaben gegen den geplanten Ausbau einer nahe gelegenen israelischen Siedlung protestieren.

Ein Sprecher des israelischen Militärs sagte auf Anfrage, etwa 150 Menschen seien aus dem Lager vertrieben worden. Zuvor seien Soldaten und Grenzpolizisten mit Steinen beworfen worden. Auch sei es zu Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und Siedlern gekommen. Über Berichte, Siedler hätten einen Palästinenser angeschossen, habe das Militär keine Informationen. Vier Uniformierte und ein israelischer Siedler seien durch Steine leicht verletzt worden. Insgesamt sieben Palästinenser seien festgenommen worden.

Es war bereits das vierte palästinensische Protestlager im Westjordanland seit Jahresbeginn. Sie sind Teil einer Strategie des zivilen Widerstandes gegen die israelische Siedlungspolitik. Auch die ersten drei Lager waren jeweils schnell vom israelischen Militär geräumt worden. Nach überwiegender Einschätzung der internationalen Gemeinschaft sind israelische Siedlungen im Westjordanland illegal.