Wechsel im State Department: Clinton geht, Kerry kommt
Washington (dpa) - Mit einer eindringlichen Warnung hat sich US-Außenministerin Hillary Clinton aus ihrem Amt verabschiedet.
„Wir leben in sehr komplexen und sehr gefährlichen Zeiten, wie wir gerade heute in unserer Botschaft in Ankara sehen“, sagte sie mit Blick auf den Terroranschlag auf die US-Vertretung in der türkischen Hauptstadt. Die 65-Jährige wurde von ihren Mitarbeitern im State Department am Freitag (Ortszeit) wie ein Rockstar umjubelt. Ihr Nachfolger John Kerry wurde unmittelbar danach vereidigt - das Pulverfass Nahost wird zu seinen größten Problemen gehören.
Kerry wurde zunächst in einer nicht-öffentlichen Zeremonie vereidigt. Der 69-jährige Senator und Ex-Präsidentschaftsbewerber gilt als besonnener und pragmatischer Politiker, der militärische Interventionen kritisch beurteilt. Die Lage in Syrien, der Atomstreit mit dem Iran und der festgefahrene Nahost-Friedensprozess wird zu seinen wichtigsten Herausforderungen zählen.
Außenminister Guido Westerwelle dankte Clinton für langjährige gute Zusammenarbeit. „Hillary Clinton war eine großartige Außenministerin. Wir danken ihr für die ausgezeichnete Zusammenarbeit“, sagte der FDP-Politiker. „Jetzt freuen wir uns auf John Kerry. Ich gratuliere ihm herzlich. John Kerry ist ein Europa- und Deutschland-Kenner. Ich bin sicher, dass wir mit ihm sehr eng und sehr gut zusammenarbeiten werden.“
Bei dem Anschlag in Ankara riss ein Selbstmordattentäter einen Wachmann mit in den Tod. Nach Ermittlungen der türkischen Behörden soll ein Linksradikaler verantwortlich sein. Trotz aller Probleme meinte Clinton, die USA stünden heute besser da in der Welt als zu Beginn ihrer Amtszeit. „Ich bin heute optimistischer als vor vier Jahren“, meinte sie.