Kerry kritisiert Assad als Kriegstreiber
Beirut/Istanbul (dpa) - Die Offensive der syrischen Regierungstruppen im Umland von Damaskus hat eine neue Fluchtwelle ausgelöst. Etwa 1000 Familien flohen aus den Ortschaften Jabrud und Fleita über die Grenze in den Libanon.
„Lokale Hilfsorganisationen und Helfer der Vereinten Nationen bauen jetzt Zelte für die Neuankömmlinge auf“, sagte ein Helfer in der grenznahen Stadt Arsal.
Nach Angaben syrischer Aktivisten wurden am frühen Morgen mehrere Sprengstoff-Fässer über dem umkämpften Gebiet in der Al-Kalamun-Gebirgskette abgeworfen. Bei ihrer Offensive werden die Truppen des Regimes von Präsident Baschar al-Assad von Kämpfern der libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah unterstützt.
Die Freie Syrische Armee (FSA) wechselte unterdessen ihren Generalstabschef aus. Der Militärrat der Rebellenarmee teilte am Sonntagabend mit, General Salim Idriss werde durch Abdel Illah al-Baschir, einen Kommandeur aus der Provinz Al-Kuneitra, ersetzt. Die FSA tauschte auch den Stellvertreter von Idriss aus. Wie aus Oppositionskreisen in Istanbul verlautete, entschloss sich der „Verteidigungsminister“ der Oppositionsregierung, Asaad Mustafa, nach der Entlassung von Idriss, auf seinen Posten zurückzukehren. Mustafa hatte am Freitag seinen Rücktritt erklärt.
US-Außenminister John Kerry sagte nach einem Gespräch mit seinem indonesischen Kollegen Marty Natalegawa in Jakarta: „Assad will weiter auf dem Schlachtfeld gewinnen und kommt nicht mit gutem Willen an den Verhandlungstisch.“ Assad trage die Schuld dafür, dass die syrischen Friedensverhandlungen in Genf bisher kein Ergebnis gebracht hätten. „Das Regime mauert und tut nichts anderes als weiter das eigene Volk zu bombardieren“, sagte Kerry. Die Opposition habe dagegen einen fairen Plan für eine Übergangsregierung vorgelegt.