Klitschko setzt auf Steinmeiers Unterstützung im Ukraine-Konflikt
Berlin (dpa) - Der ukrainische Oppositionspolitiker Vitali Klitschko setzt Hoffnung auf Vermittlungsbemühungen des neuen deutschen Außenministers Frank-Walter Steinmeier.
Die Ukraine erlebe eine der schwersten Krisen und könne Hilfe von außen gut gebrauchen, schreibt der Box-Champion in einem Gastbeitrag für die „Bild“-Zeitung.
Steinmeier wird am Donnerstag zu Gesprächen in Polen erwartet. Am selben Tag will auch Russlands Außenminister Sergej Lawrow in Warschau Gespräche mit der polnischen Regierung führen.
„Ich hoffe sehr, dass der neue deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier morgen bei seinem Besuch in Polen Wege findet, uns in einer der schwersten Krisen der Ukraine mit seiner Vermittlung weiterzuhelfen“, schrieb Klitschko.
Steinmeier hatte zu seinem Amtsantritt am Dienstag an die Adresse Moskaus gesagt, es sei „völlig empörend“, wie Russland die Notlage der Ukraine ausgenutzt habe, um den EU-Assoziierungsvertrag zu verhindern.
Nach Ansicht des ukrainischen Regierungschefs Nikolai Asarow haben die Milliardenverträge mit Russland die frühere Sowjetrepublik vor dem Bankrott gerettet. „Dem Land drohte der Kollaps“, sagte Asarow am Mittwoch.
Er lobte die Abkommen über niedrigere Gaspreise und eine Finanzspritze Moskaus von 15 Milliarden US-Dollar (10,9 Milliarden Euro) als historisches Ereignis. Die wirtschaftliche Stabilität sei nun gesichert. Energieminister Eduard Stawizki bezifferte die Einsparungen durch die Gasrabatte auf sieben Milliarden US-Dollar jährlich. An diesem Donnerstag soll das Parlament den Haushalt für 2014 verabschieden.
In Moskau betonte der russische Außenminister Lawrow, die Vereinbarungen seien zu beiderseitigem Vorteil und böten „kolossale Möglichkeiten“. Lawrow warf der EU erneut vor, schweren Druck auf Kiew zur Unterzeichnung eines Assoziierungsabkommens auszuüben. Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch hatte das Abkommen verweigert, nachdem Russland Handelssanktionen angedroht hatte.
Die Opposition blockiert weiter das Parlament. Hunderte Regierungsgegner in Kiew übernachteten erneut auf dem Unabhängigkeitsplatz, dem Maidan.