Medien: Russischer Ex-Spion in Großbritannien möglicherweise vergiftet

Die Polizei spricht von einem "schwerwiegendem Vorfall"

Laut Medienberichten soll der Mann mit dem Opiat Fentanyl vergiftet worden sein. Foto: Symbol

Foto: Franziska Kraufmann

London. In Großbritannien ist örtlichen Medienberichten zufolge ein ehemaliger russischer Doppelagent möglicherweise vergiftet worden. Bei dem in eine Klinik eingelieferten Mann handele es sich um den 66-jährigen Sergej Skripal, berichteten die BBC und andere Medien am Montag. Der Zeitung "The Guardian" zufolge wurde Skripal mit Fentanyl, einem starken Opiat, vergiftet.

Die Polizei bestätigte, dass ein Mann im Alter zwischen 60 und 70 Jahren sowie eine Frau zwischen 30 und 40 Jahren auf der Intensivstation der Klinik in Salisbury behandelt würden, nachdem sie am Sonntag bewusstlos auf einer Bank in einem Einkaufszentrum in der Stadt südwestlich von London gefunden worden waren. "Sie werden derzeit wegen Kontakts mit einer unbekannten Substanz behandelt", sagte der Polizeibeamte Craig Holden. Beide schweben demnach in Lebensgefahr. Die Polizei sprach von einem "schwerwiegenden Vorfall".

Skripal ist ein ehemaliger Oberst des russischen Militärgeheimdienstes. 2006 wurde er in Russland wegen des Vorwurfs der Spionage für Großbritannien zu 13 Jahren Haft verurteilt. Nach einem Gefangenaustausch im Jahr 2010 zwischen Moskau, London und Washington erhielt er jedoch Asyl in Großbritannien. jep/bt AFP