Militärprozess gegen Bradley Manning rückt näher
Washington (dpa) - Ein Militärprozess gegen den mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Bradley Manning rückt möglicherweise näher. Nach Angaben seines Anwaltes ist im kommenden Monat eine mehrtägige Anhörung angesetzt, in der geprüft werde, ob die Beweise für die Eröffnung eines Gerichtsverfahrens ausreichten.
Dem seit rund eineinhalb Jahren inhaftierten Soldaten wird unter anderem eine „Kollaboration mit dem Feind“ vorgeworfen. Die weitgehend öffentliche Anhörung beginne am 16. Dezember in Fort Meade im Bundesstaat Maryland und solle ungefähr fünf Tage dauern, schrieb die Anwaltskanzlei David E. Coombs am Montag in ihrem Blogbeitrag. Von offizieller Seite gab es für den Termin zunächst keine Bestätigung.
Die Militärs haben Manning offiziell wegen eines Videos angeklagt, mit dem Wikileaks weltweit Aufsehen erregt hatte, weil es einen tödlichen Hubschrauberangriff auf Zivilisten im Irak zeigt. Viel schwerwiegender ist aber der Verdacht gegen den 23-Jährigen, sich illegal 150 000 geheime Depeschen des US-Außenministeriums beschafft zu haben, die von Wikileaks veröffentlicht wurden. Er soll die Depeschen heimlich aus dem Geheimnetz SIPRNet kopiert haben, zu dem er während seiner Dienstzeit im Irak Zugang hatte.