Napolitano sondiert Regierungsbildung in Rom

Rom (dpa) - Mehr als drei Wochen nach dem Patt bei den italienischen Parlamentswahlen beginnen in Rom äußerst schwierige Konsultationen für eine neue Regierung.

Staatschef Giorgio Napolitano lotet in Gesprächen mit den Parteien und Bündnissen in den beiden Kammern aus, wer als Regierungschef das Vertrauen des Parlaments suchen soll.

Bereit dafür steht der Spitzenkandidat des Mitte-Links-Bündnisses, Pier Luigi Bersani, der jedoch im Senat zum Regieren einen Koalitionspartner braucht. Die Konsultationen im Quirinale-Palast des Staatspräsidenten sollen zwei Tage dauern.

Bersani, die Protestbewegung „Fünf Sterne“ des Beppe Grillo und die PdL-Partei (Volk der Freiheit) des mehrfachen Regierungschefs Silvio Berlusconi treten erst am Donnerstag bei Napolitano an. In Rom wird damit gerechnet, dass am ehesten Bersani den Auftrag erhält, eine Mehrheit im Parlament zu finden. Im Abgeordnetenhaus bildet die Linke klar die stärkste Fraktion. Bersani will keine große Koalition mit Berlusconi. Die bei den Wahlen spektakulär erfolgreiche Bewegung Beppe Grillos wiederum will Bersani nicht das Vertrauen aussprechen.