Nordkorea feuert drei Raketen ins Japanische Meer
Seoul (dpa) - Nach wochenlanger Testpause hat Nordkoreas Militär nach südkoreanischen Angaben am Samstag wieder Raketen an der Ostküste in Richtung Japanisches Meer abgefeuert.
Es habe sich vermutlich um drei Lenkraketen von kurzer Reichweite gehandelt, die ins Meer gefallen seien, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul mit. Der Hintergrund für die Starts, von denen zwei am Morgen und einer am Nachmittag (Ortszeit) erfolgten, sei unklar.
Die Abschüsse könnten Teil von Militärübungen oder einzelne Tests gewesen sein, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Regierungsbeamte. Anhand der Analyse der Flugbahnen seien es offenbar keine Mittelstreckenraketen gewesen. Es könnten Antischiffsraketen oder auch Boden-Boden-Raketen mit einer Reichweite von etwa 120 Kilometern gewesen sein.
Das Militär im kommunistischen Nordkorea testet regelmäßig solche Raketen. Zuletzt waren Mitte März von Südkorea die Tests von zwei nordkoreanischen Raketen mit kurzer Reichweite registriert worden.
Die jüngsten Raketenstarts erfolgten zu einer Zeit, in der es neue Hoffnungen auf Entspannungsgespräche im Konflikt um die umstrittenen nordkoreanischen Raketen- und Atomprogramme gibt. Man gehe nicht davon aus, dass die jüngsten Raketenstarts eine ernsthafte Sicherheitsbedrohung darstellten, zitierte Yonhap eine Sprecherin des Präsidialamts in Seoul. Die Situation werde jedoch sehr genau beobachtet. Man sei gegen mögliche Provokationen gewappnet.
Die Lage in der Region gilt seit dem nordkoreanischen Atomtest im Februar als sehr angespannt. Pjöngjang hatte angesichts der Ausweitung von UN-Sanktionen und gemeinsamer Militärübungen der USA und Südkoreas mehrfach Kriegsdrohungen gegen die beiden Länder ausgestoßen.
In den vergangenen Wochen war die Kriegsrhetorik jedoch merklich abgeflaut. Nach US-Angaben hatte Nordkorea zuletzt zwei zuvor startklar gemachte Mittelstreckenraketen von ihren mobilen Abschussrampen an der Ostküste wieder abgezogen.