Nordkorea will zwei US-Touristen den Prozess machen
Seoul (dpa) - Die Behörden im weithin abgeschotteten Nordkorea wollen zwei US-Bürger wegen angeblich feindseliger Handlungen vor Gericht stellen.
Der Verdacht gegen die beiden inhaftierten Touristen „Miller Matthew Todd (in den USA: Matthew Todd Miller) und Jeffrey Edward Fowle“ habe sich bei den Ermittlungen bestätigt, berichteten die Staatsmedien am Montag.
Beide Amerikanern werden demnach beschuldigt, nach ihrer Einreise in Nordkorea im April gegen die Gesetze des Landes verstoßen zu haben. Was ihnen genau vorgeworfen wird, ist nach wie vor unklar.
Der 24-jährige Miller soll bei seiner Einreise sein Visum zerissen haben. Auf dem Flughafen habe er geschrien, er wolle Asyl beantragen, hatte es in den nordkoreanischen Medien geheißen. Fowle (56) war festgenommen worden, weil er sich angeblich nicht wie ein Tourist verhalten hatte. Nach Berichten der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo hatte Fowle vor seiner geplanten Rückreise Mitte Mai anscheinend eine Bibel in seinem Hotelzimmer zurückgelassen.
Außer Miller und Fowle wird ein dritter Amerikaner in Nordkorea festgehalten. Im vergangenen Jahr hatte ein Gericht den 45 Jahre alten Missionar Kenneth Bae wegen angeblicher Umsturzversuche zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Die USA, die keine diplomatischen Beziehungen zu Pjöngjang unterhalten, hatten sich bisher vergeblich um dessen Freilassung bemüht.
Ende Mai war ein Missionar aus Südkorea wegen angeblicher Spionage und staatsfeindlicher religiöser Umtriebe zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt worden. Im März verwies das kommunistische Regime einen inhaftierten australischen Missionar des Landes.