Pakistan: Taliban und Regierung rufen zu Waffenruhe auf
Islamabad (dpa) - Zum Auftakt der Gespräche der pakistanischen Taliban (TTP) mit der Regierung in Islamabad haben die Unterhändler beider Seiten zu einer Waffenruhe aufgerufen.
Sowohl die Islamisten als auch die Armee sollten Handlungen vermeiden, die Friedensgesprächen schaden könnten, hieß es am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung. Einer Waffenruhe müssten die TTP-Spitze und die Armeeführung zustimmen.
Vertreter der TTP und der Regierung hatten am Donnerstag in Islamabad erste Gespräche zur Beendigung der Gewalt in dem südasiatischen Krisenland aufgenommen. Frühere Bemühungen waren gescheitert. Die Aussichten auf einen Erfolg erscheinen auch diesmal gering.
Premierminister Nawaz Sharif begann in der vergangenen Woche eine erneute Friedensinitiative. Im November hatte der Tod des TTP-Chefs Hakimullah Mehsud bei einem US-Drohnenangriff Friedensgespräche vereitelt. Mehsud wurde an der TTP-Spitze durch den Hardliner Mullah Fazlullah ersetzt.
Die TTP ist ein Zusammenschluss von mehr als einem Dutzend extremistischer Taliban-Gruppen und wurde 2007 gegründet. Islamistische Gruppen kämpfen in Pakistan bereits seit 2002, als sich die damalige Regierung im sogenannten Krieg gegen den Terrorismus auf die Seite der USA stellte.
Die dreiköpfige TTP-Delegation wird vom Geistlichen Sami ul Haq geleitet, der auch „Vater der Taliban“ genannt wird. Die Regierungsseite führt Sharif-Berater Irfan Siddiqui an.