Palästinenser bei israelischen Luftangriffen getötet
Gaza/Tel Aviv (dpa) - Bei einer neuen Runde der Gewalt hat die israelische Luftwaffe im Gazastreifen nach palästinensischen Angaben insgesamt drei Menschen getötet und zwölf weitere verletzt.
Militante Palästinenser schossen ihrerseits insgesamt sechs Raketen auf Israel ab. Das israelische Militär bestätigte Angriffe auf „Terrorziele“ im Gazastreifen.
In Israel gab es zwar weder Opfer noch Schäden, aber viele Bewohner der gefährdeten Ortschaften klagen über die psychologischen Folgen der seit Jahren andauernden Angriffe. Deutschland unterstützt die Behandlung von Kindern und Jugendlichen, die an der Grenze zum Gazastreifen leben und durch Raketenangriffe traumatisiert sind. Das Auswärtige Amt unterstütze das israelische Traumazentrum für Opfer von Krieg und Terrorismus, NATAL, dieses Jahr mit insgesamt 1,0 Millionen Schekel (200 000 Euro), teilte die deutsche Botschaft in Tel Aviv mit.
Der neue Schlagabtausch hatte am Vortag begonnen, als ein Auto in Gaza-Stadt von einer israelischen Rakete getroffen wurde. Die beiden Insassen starben, zwei weitere Personen wurden verletzt. Nach israelischen Angaben war einer der Getöteten ein Mitglied der Al-Aksa-Brigaden, des bewaffneten Arms der gemäßigteren Organisation Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas im Westjordanland. Es habe sich um Ismail Batasch gehandelt, der an mehreren Terroranschlägen gegen Israelis beteiligt gewesen sei und weitere vorbereitet habe.
Kurz darauf heulten im Süden Israels in der Nähe der Grenze zu dem Gebiet am Mittelmeer die Sirenen. Insgesamt sechs Raketeneinschläge - alle außerhalb von Ortschaften - seien gezählt worden, teilte das Militär mit. Am frühen Freitagmorgen griff die Luftwaffe dann erneut mehrere Ziele im Gazastreifen an.
Im Norden von Gaza-Stadt sei dabei ein Familienvater in seinem Haus in der Nähe eines bombardierten Militärlagers getötet worden. Neun weitere Mitglieder seiner Familie, darunter sieben Kinder, seien verletzt worden, das Haus eingestürzt, teilten die Behörden mit. Ein weiterer Zivilist sei in einem anderen Haus verletzt worden.