Opposition gegen Trump Pelosi bleibt Fraktionschefin der US-Demokraten

76-Jährige wird Anführerin der Opposition gegen Trump.

Nancy Pelosi setzte sich gegen Tim Ryan durch.

Foto: Michael Reynolds

Washington (AFP) - Die Fraktionschefin der US-Demokraten im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, bleibt im Amt. Die 76-Jährige setzte sich am Mittwoch in einer innerparteilichen Kampfabstimmung klar gegen ihren Herausforderer Tim Ryan durch. Die scharfzüngige Pelosi, die seit 14 Jahren die Demokraten im Repräsentantenhaus anführt, wird damit in der Opposition gegen den gewählten Präsidenten Donald Trump eine zentrale Rolle spielen.

Die aus Kalifornien stammende Pelosi war allerdings seit der Wahlniederlage am 8. November verstärkt innerparteilich in die Kritik geraten. Auch sie wurde dafür kritisiert, dass die Demokraten in weiten Teilen der weißen Arbeiterschaft vor allem im Mittleren Westen und Süden an Zuspruch verloren haben. Trump konnte in dieser Wählergruppe stark punkten.

Pelosis unterlegener Rivale um den Fraktionsvorsitz stammt aus dem Mittelweststaat Ohio, der zu den Kerngebieten der Trump-Anhängerschaft zählt. Der 43-Jährige führt ins Feld, dass sich die Demokraten nur regenerieren könnten, wenn sie sich wieder als Partei der Arbeiterschicht profilierten. Ryan unterlag mit 63 zu 134 Stimmen gegen Pelosi.

Bei den Wahlen war nicht nur Hillary Clinton, die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, gescheitert. Die Partei verfehlte auch ihr Ziel, die Mehrheit der Republikaner in Repräsentantenhaus und Senat zu brechen. Im Repräsentantenhaus hat Trumps Partei künftig eine weiterhin relativ bequeme Mehrheit von mindestens 240 der 435 Sitze. Die Mehrheit der Republikaner ist damit allerdings etwas geschrumpft, bislang haben sie 246 Sitze.

Pelosi war im Jahr 2002 die erste Frau, die zur Fraktionschefin der Demokraten in der Parlamentskammer gewählt wurde. Sie hat die Abgeordneten ihrer Partei seither abwechselnd in der Rolle der Vorsitzenden der Minderheits- und Mehrheitsfraktion angeführt. Die Demokraten sind seit sechs Jahren im Repräsentantenhaus in der Minderheit.