Philippinen: Terroristen ermorden zweiten Kanadier

Manila (dpa) - Die Terrororganisation Abu Sayyaf hat nach eigenen Angaben einen zweiten entführten Kanadier auf den Philippinen ermordet. Die Zeitung „Daily Inquirer“ zitiert am Montag auf ihrem Online-Portal einen Sprecher von Abu Sayyaf mit entsprechenden Angaben.

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Ein Ultimatum zur Lösegeldzahlung sei verstrichen. Das Militär hatte zunächst keine Hinweise auf den Tod des 50-Jährigen.

Der Mann war im September 2015 mit drei anderen aus einem Jachthafen vor Davao im Süden der Philippinen entführt worden. Ende April hatten die Extremisten bereits einen mit ihm entführten Kanadier ermordet. In ihrer Gewalt sind noch ein Norweger und eine Philippinerin.

Die Regierung hatte erst vergangene Woche eine neue Offensive gestartet, um die Geiseln zu befreien. Truppen waren auf der Insel Jolo im Einsatz, wo sie das Geiselversteck vermuteten. Bis Montag gab es keine Hinweise, dass sie den Terroristen auf der Spur waren.

Vergangene Woche ließ Abu Sayyaf vier Malaysier frei, die sie beim Überfall auf ein Schleppboot im April in ihre Gewalt gebracht hatte. Nach unbestätigten Berichten floss Lösegeld.

Die Abu-Sayyaf-Miliz ist für einige der schwersten Terrorangriffe auf den Philippinen verantwortlich. Sie entführt seit Jahren Ausländer, um Lösegeld zu erpressen. Im Sommer 2014 schworen ihre Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Treue.