Tödliche Verletzungen bei Festnahme Proteste gegen Polizeigewalt in Baltimore nach Tod von Schwarzen

In der US-Stadt Baltimore erlitt ein Schwarzer nach seiner Festnahme so schwere Rückenmarkverletzungen, dass er ins Koma fiel und starb. Die Stadt und die Polizei versprechen nun Aufklärung.

Washington (dpa). Nach dem Tod eines schwarzen Verdächtigen ist es in der US-Ostküstenstadt Baltimore zu Protesten gekommen. Der 25 Jahre alte Afroamerikaner erlitt vor gut einer Woche eine Rückenmarkverletzung, während er nach seiner Festnahme in einem Polizei-Van aufs Revier gebracht wurde, wie die Behörden der Stadt am Montag mitteilten. Er fiel ins Koma und starb.

Freunde des Toten protestierten am Montag in der Nähe des Orts seiner Festnahme und vor einem Polizeirevier gegen Polizeigewalt. Sie skandierten: „Schwarze Leben zählen“, wie die Zeitung „Washington Post“ berichtete.

Ein Video zeigt, wie Beamte den Mann, der mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt war, in den Transporter zerrten. Dabei sei keine Gewalt angewendet worden, erklärte die Polizei. Während der Fahrt habe er über Probleme beim Luftholen geklagt. Als er aus dem Wagen geholt wurde, habe er nicht mehr geatmet.

Der Anwalt der Familie des Opfers wirft der Polizei vor, brutal mit dem Mann umgegangen zu sein. Er sei grundlos festgenommen worden. Laut „Washington Post“ lief er weg, nachdem Polizisten ihm näherten, diese hätten dann die Verfolgung aufgenommen.

Die Verantwortlichen sicherten am Montag eine eingehende Untersuchung zu. Bis zum 1. Mai soll geklärt werden, ob es in dem Fall zu Anklagen gegen Polizisten kommt. Untersucht wird unter anderem auch, warum der 25-Jährige festgenommen wurde. Die beteiligten Beamten sind zunächst vom Dienst suspendiert worden.

Der Fall ereignete sich inmitten einer Debatte in den USA über Polizeigewalt gegen Schwarze. Mehrere Beamte in anderen Staaten wurden in ebenfalls auf Video dokumentierten Fällen wegen Mordes oder Totschlags angeklagt.