Putin fordert "echten Dialog" über Ukraine-Konflikt
Moskau (dpa) - Kremlchef Wladimir Putin hat sich nach dem Einsatz von ukrainischen Regierungstruppen in der krisengeschüttelten Ostukraine für Verhandlungen zur Lösung des Konflikts ausgesprochen.
Weder Flugzeuge noch Panzer könnten die Krise dort beenden, sagte Putin am Donnerstag in Moskau. In der landesweiten Fernsehsendung „Direkter Draht“ verurteilte er die Gewalt der nicht gewählten neuen ukrainischen Führung gegen die eigene Bevölkerung. „Das ist noch ein schweres Verbrechen der heutigen Machthaber in Kiew“, sagte Putin.
Nötig sei ein „echter Dialog“ mit der russischsprachigen Bevölkerung im Osten und Süden der Ukraine, die eigene Interessen habe, sagte der Präsident. In der Ostukraine würden nun Politiker gebraucht, zu denen die Menschen dort Vertrauen hätten. Dabei lobte Putin den Beginn der ersten internationalen Krisengespräche in Genf mit Vertretern der Ukraine, Russlands, der EU und der USA.
Scharf wies Putin erneut Vorwürfe zurück, dass russisches Militär die Lage im Nachbarland destabilisiere. „Es gibt im Osten der Ukraine überhaupt keine russischen Einheiten. Es gibt keine Geheimdienste und keine Instrukteure. Der beste Beweis dafür ist, dass die Leute sich - im wahrsten Sinne des Wortes - die Masken vom Gesicht gerissen haben“, sagte er. „Es sind die Herren jener Region.“ Mit ihnen müsse geredet werden.
Einen Monat nach der umstrittenen Aufnahme der Schwarzmeerhalbinsel Krim in die Russische Föderation versprach Putin bei einer TV-Schalte in die Hafenstadt Sewastopol umfassende Investitionen in der Region. Infrastruktur, Tourismus, Industrie und Landwirtschaft sowie die Werft und die Schwarzmeerflotte würden intensiv entwickelt.