Rechtsorientierte Israelis für Stopp der Friedensverhandlungen
Tel Aviv (dpa) - Rechtsorientierte Regierungsmitglieder in Israel haben nach dem gewaltsamen Tod zweier Soldaten einen Abbruch der Friedensverhandlungen mit den Palästinensern gefordert.
Vize-Verteidigungsminister Danny Danon (Likud) sagte: „Wir können nicht mit Leuten verhandeln, die den Terror unterstützen.“ Wirtschaftsminister Naftali Bennett von der Siedlerpartei forderte den Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu schriftlich dazu auf, die geplante Freilassung weiterer palästinensischer Häftlinge zu überdenken.
„Die Antwort auf Terror muss der Kampf gegen die Mörder sein, nicht Gespräche mit jenen, die die Mörder ermutigen“, schrieb Bennett Medienberichten zufolge. Israel bemängelte, die Palästinenserführung von Präsident Mahmud Abbas habe die Vorfälle nicht verurteilt.
Am Sonntag war in Hebron ein israelischer Soldat durch einen Schuss in den Nacken tödlich verletzt worden. Israel geht davon aus, dass ein palästinensischer Scharfschütze den Schuss abgegeben hat. Erst am Freitag hatte ein Palästinenser einen israelischen Soldaten getötet, den er zuvor ins Westjordanland gelockt hatte.
Israel und die Palästinenser hatten Ende Juli nach jahrelanger Eiszeit wieder Friedensgespräche aufgenommen. Ziel der Verhandlungen unter US-Vermittlung sind ein Friedensabkommen binnen neun Monaten sowie die Gründung eines unabhängigen Palästinenserstaates.