Nach Blutbad auf Marinebasis: Obama fordert Konsequenzen
Washington (dpa) - US-Präsident Barack Obama hat die Amerikaner am Sonntag (Ortszeit) beschworen, aus der Serie blutiger Gewalttaten in den USA endlich Konsequenzen zu ziehen.
In einer Gedenkfeier für die Opfer des jüngsten Massakers auf einer Washingtoner Marinebasis sagte er am Sonntag sichtlich bitter: „Nichts ist geschehen.“
Aber Gebete und Anteilnahme reichten nicht. Es sei das fünfte Blutbad, das er als Präsident in den USA erlebt habe, beklagte Obama in seiner Rede in den historischen Marine Barracks der US-Hauptstadt. Der Grund dafür, dass derartige Tragödien in den USA häufiger vorkämen als in anderen Ländern, liege an dem leichten Zugang zu Waffen. Andere fortgeschrittene Nationen, die diese Art von Gewaltaktionen erlebt hätten, seien danach nicht untätig geblieben. „Ihre Herzen brachen, aber sie haben mobil gemacht, sie haben sich geändert, und Massenschießereien wurden zu einer großen Rarität.“
Er fürchte manchmal, dass sich eine Resignation einschleiche, nach dem Motto, „dass diese Tragödien ganz einfach passieren. Dass diese Tragödien die neue Normalität sind. Wir können das nicht akzeptieren“, sagte Obama, der auch Angehörige der Opfer traf. Der 34 Jahre alte Aaron Alexis hatte am vergangenen Montag auf dem Navy Yard in der Bundeshauptstadt zwölf Menschen erschossen, bevor er selbst von der Polizei getötet wurde. Obama hatte sich nach dem Massaker in der Sandyhook-Grundschule in Connecticut im vergangenen Dezember, bei dem 20 Kinder und sechs Erwachsene getötet worden waren, vehement für verschärfte Waffengesetze eingesetzt. Er war aber im Kongress gescheitert.