Russland muss erstmals eine Bank stützen
Der Rubel erlebt die schwerste Krise seit 1998.
Moskau. Die Rubel-Krise erfasst ungeachtet einer leichten Erholung der russischen Währung nun auch das Bankenwesen der Rohstoffmacht. Die russische Zentralbank muss erstmals eine Geschäftsbank vor der Pleite retten. Die Trust Bank werde demnächst 30 Milliarden Rubel (433 Millionen Euro) Stützgeld erhalten, teilten die obersten Währungshüter gestern mit. Die Aufsicht über die angeschlagene Bank solle demnach die Agentur für Einlagenversicherung übernehmen, hieß es. Die Trust Bank steht auf der Top-15-Liste der russischen Geschäftsbanken.
Wegen westlicher Sanktionen gegen Russland und sinkender Rohölpreise hat der Rubel seit Jahresbeginn etwa 50 Prozent seines Wertes gegenüber harten Währungen verloren. Die Trust Bank hat 253 Filialen in etwa 160 Städten.
Nach dem „schwarzen Dienstag“ am 16. Dezember, als ein Euro an der Moskauer Börse zeitweilig mehr als 100 Rubel kostete, hat sich die Lage für die unter Druck geratene Währung zu Beginn der Weihnachtswoche weiter entspannt.
Am Montagmorgen konnte der Kurs an die Erholung der vergangenen Handelstage anknüpfen. Für einen Dollar mussten 56,47 Rubel gezahlt werden. Experten erklärten die Erholung der russischen Währung unter anderem mit einem leichten Anstieg der Ölpreise.