Sarah Palin tritt nicht bei US-Präsidentenwahlen an
Washington (dpa) - Die prominente US-Republikanerin Sarah Palin will bei den US-Präsidentenwahlen 2012 nicht gegen Amtsinhaber Barack Obama antreten. Die 47-Jährige gab nach monatelangen Spekulationen am Mittwochabend bekannt, dass sie auf eine Kandidatur verzichtet.
Palin war bis 2009 Gouverneurin von Alaska. Bei den Präsidentenwahlen 2008 trat sie als Vize an der Seite des republikanischen Kandidaten John McCain an, der dann gegen Obama klar verlor. Zeitweise galt die konservative Politikerin als Ikone der populistischen Tea-Party-Bewegung.
Sie habe ihre Entscheidung „nach vielen Gebeten und ernsthaftem Nachdenken“ getroffen, erklärte Palin. Sie könne ihre politischen Ziele besser als Privatperson ohne politisches Amt verfolgen.
Der Schritt, nicht zu kandidieren, war von vielen Republikanern erwartet worden - vor allem, seit ihre Konkurrentin Michele Bachmann sich als Kandidatin der Tea-Party-Bewegung zunehmend profiliert. In Umfragen war Palin schon seit Monaten zurückgefallen. Es heißt, die strikt konservative Politikerin polarisiere die Amerikaner zu sehr. Republikanische Parteistrategen sehen jetzt aber auch eine Chance für andere Kandidaten, die sich mit Palin zusammentun könnten.
Die „New York Times“ schrieb, Palins Rückzug sei typisch für sie. Sie habe damit ein „Katz-und-Maus-Spiel“ beendet. Kurzfristig seien die Auswirkungen für die Partei minimal, langfristig könne das anders aussehen: Palin habe bei den Zwischenwahlen im vergangenen Jahr bewiesen, dass sie viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte.
Als Favoriten im Lager der Republikaner gelten derzeit der Ex-Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney, und der texanische Gouverneur Rick Perry. Die Vorwahlen beginnen vermutlich Anfang Januar, die Präsidentenwahl ist am 6. November 2012.