Schulterschluss in Lateinamerika - USA außen vor

Caracas (dpa) - Aufbruchstimmung in Lateinamerika und der Karibik: Ein neuer Staatenbund ohne Beteiligung der USA soll mehr Einheit bringen und die Kooperation unter den 33 Ländern der Region stärken.

Die Gründung der „Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten“ sei ein „Grundstein für die Einheit“, sagte Venezuelas linker Staatschef Hugo Chávez beim Auftaktgipfel in Caracas. Der CELAC gehören 33 Länder mit insgesamt rund 550 Millionen Einwohnern an. Neben den USA bleibt auch Kanada außen vor.

Am zweiten Tag des Treffens feilten die Delegationen am Samstag an der Abschlussdeklaration von Caracas. Die CELAC („Comunidad de Estados Latinoamericanos y Caribeños“) war bereits im Februar 2010 in Mexiko beschlossen worden. Mexikos Präsident Felipe Calderón betonte in Caracas, dass die Werte der Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie Fundament der neuen Organisation sein müssten.

Gastgeber Chávez hielt bei dem Gipfel eine über einstündige freie Rede. Damit wollte der 57-Jährige auch demonstrieren, dass er nach mehreren Chemotherapien zur Bekämpfung seiner Krebserkrankung wieder voll einsatzfähig ist. Er steht 2012 vor Präsidentschaftswahlen.

Chávez rechnet damit, dass die CELAC im Laufe der Jahre das zentrale Konsultationsforum in Lateinamerika wird. „Es ist die Zeit Lateinamerikas und der Karibik. Wir schaffen einen geopolitischen Raum, so wie es das Projekt (des südamerikanischen Unabhängigkeitskämpfers Simón) Bolívar war. Jetzt oder nie.“ Der südamerikanische Politiker (1783 - 1830) wird in vielen Ländern als Nationalheld und Freiheitskämpfer gegen die spanischen Kolonialherren verehrt.