Sieben Blauhelm-Soldaten in Elfenbeinküste getötet

New York/Abidjan (dpa) - Sie gaben ihr Leben, um ein Dorf vor marodierenden Milizen zu schützen. Sieben nigrische UN-Soldaten wurden in Para im Westen der Elfenbeinküste aus dem Hinterhalt getötet. „Diese tapferen Soldaten starben für den Frieden“, sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in New York.

Eine Untersuchung soll den genauen Tathergang klären. Andere Soldaten der UN-Truppe Unoci seien in Gefahr, sagte Ban. „Trotzdem harren 40 von ihnen in ihren Stellungen in einem abgelegen Dorf aus, um dessen Bewohner zu schützen.“ Er forderte die Regierung von Präsident Alassane Ouattara auf, alles zu tun, um die Täter zur Verantwortung zu ziehen.

Die UN-Truppe hatte mit ihrem Eingreifen Ouattara faktisch zur Macht verholfen. Ouattara hatte die Wahl im Herbst 2010 gewonnen, doch der abgewählte Präsident Laurent Gbagbo hatte sich geweigert, sein Amt freizumachen, und auf sein Militär gesetzt. Mindestens 3000 Menschen starben und Hunderttausende flohen, bis Ouattara im Mai 2011 als Präsident vereidigt wurde. Am 18. Juni soll das Den Haager Kriegsverbrechertribunal entscheiden, ob Gbagbo der Prozess gemacht wird wie vor ihm dem liberianischen Ex-Diktator Charles Taylor.

Außerhalb großer Städte hat Gbagbo (67) weiter viele Anhänger. Menschenrechtsgruppen werfen zudem auch Ouattaras Anhängern Bluttaten vor. Das vom Bürgerkrieg gezeichnete Land ist voller Waffen. Allein in der Wirtschaftsmetropole Abidjan sollen laut UN bis zu 10 000 Waffen illegal im Umlauf sein.