Sorge vor Krieg zwischen Sudan und Südsudan
New York (dpa) - Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen fordert ein „komplettes, sofortiges und bedingungsloses Ende“ der Auseinandersetzungen zwischen Sudan und Südsudan. „Es besteht die Gefahr eines Krieges“, warnte US-Botschafterin Susan Rice in New York.
Die Kämpfe seien eine „ernstzunehmende Bedrohung von Frieden und Sicherheit“, sagte Rice, die in diesem Monat Präsidentin des UN-Sicherheitsrates ist. Das Gremium rief beiden Seiten dazu auf, ihre Einheiten „16 Kilometer von der Grenze zu entfernen“.
Der Rat verfolge den Konflikt „mit großer Sorge“. Das Gremium warnte davor, dass die bisher erreichte wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung durch fortwährende Gefechte zerstört werden könnte.
Rice drängte beide Länder erneut zu dem von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon vorgeschlagenen Gipfeltreffen. Der UN-Chef hatte am Mittwoch in einem Telefonat mit dem südsudanesischen Präsidenten Salva Kiir Mayardit die Regierungschefs zu einem Treffen aufgerufen, um „weiteres Blutvergießen zu vermeiden“.
Der Südsudan hatte sich im vergangenen Juli vom Sudan gelöst. Der arabisch geprägte Norden und der rohstoffreiche, aber kaum erschlossene Süden streiten seit Jahrzehnten um die Ressourcen der Grenzprovinzen. So hat der Südsudan gerade eines der wichtigsten Ölfelder des Sudan erobert. Versuche der Afrikanischen Union, zwischen beiden Seiten zu vermitteln, sind bislang gescheitert.