Stadion-Tragödie in Ägypten: 75 Verdächtige angeklagt
Kairo (dpa) - Nach den blutigen Krawallen im Februar im Anschluss an ein Fußballspiel in Ägypten werden Dutzende Verdächtige vor Gericht gestellt.
Unter den 75 Beschuldigten seien 9 Polizisten und 3 Verantwortliche des Vereins Al-Masri, berichtete das staatliche Fernsehen unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Bei den Ausschreitungen im Stadion der Hafenstadt Port Said waren am 1. Februar 74 Menschen getötet und etwa 1000 weitere verletzt worden. Einen Termin für den Prozess gibt es noch nicht.
Wie Fernsehaufnahmen damals zeigten, hatten Polizei und Militär tatenlos zugesehen, wie Zuschauer mit Flaschen, Steinen und Messern regelrecht Jagd auf Spieler und Fans von Al-Ahli machten. Anhänger des Fußballclubs hatten Anfang vergangenen Jahres eine prominente Rolle beim Aufstand gegen den damaligen Präsidenten Husni Mubarak gespielt. Die Opposition wirft dem seither herrschenden Militärrat vor, die Unruhen im Stadion provoziert zu haben, um die Revolution zu diskreditieren.