Terror in Nigeria: Boko Haram ermordet 150 Männer

Abuja (dpa) - Bei mehreren Islamistenangriffen auf Dörfer und Moscheen sind im Nordosten Nigerias in den vergangenen zwei Tagen fast 150 Menschen getötet worden. Etwa 100 Gläubige seien am Mittwoch während der Gebetszeit in dem Ort Kukawa ermordet worden, sagte ein örtlicher Parlamentarier der dpa.

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„Die Angreifer sind zu verschiedenen Moscheen gegangen und haben alle Männer aufgereiht und erschossen“, erklärte Mohammed Tahir. Die Täter hätten die Uhrzeit bewusst ausgewählt, um möglichst viele Menschen gleichzeitig töten zu können, fügte er hinzu.

Bei einem anderen Angriff in dem Ort Nusharan seien bereits am Dienstag 48 Männer ermordet worden, so der Politiker. „Die Täter haben alle Männer in dem Dorf zusammengetrieben und erschossen.“ Rund ein Dutzend Verletzte würden in einem Krankenhaus behandelt.

Tahir sagte, solche Angriffe seien möglich, weil in diesen Regionen kaum Militär stationiert sei. Die Extremisten suchten sich immer öfter Ziele aus, bei denen kaum Widerstand zu erwarten sei.

Die Boko Haram verübt seit 2009 immer wieder schwere Angriffe und Anschläge im Norden Nigerias. Die sunnitische Terrorgruppe will in der Region einen sogenannten Gottesstaat aufbauen. Mindestens 14.000 Menschen sind bereits gestorben.