Terroristen stürmen Hotel in Somalia - mindestens 20 Tote

Mogadischu (dpa) - Mindestens 20 Menschen sind bei einem Terroranschlag auf ein Hotel in Somalias Hauptstadt Mogadischu getötet worden. Weitere 60 wurden verletzt, wie Polizeisprecher Ali Hassan Kulmiye am Mittwochabend mitteilte.

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Der Angriff am Mittwochabend begann damit, dass sich ein Selbstmordattentäter am Eingang des Hotels Ambassador mit einem Auto in die Luft sprengte. Dann stürmten drei Bewaffnete das Gebäude, wie der Sicherheitsbeamte Mohamed Hassan mitteilte. Unter den Toten seien mindestens zwei Terroristen.

Die Explosion zerstörte den Eingang des Hotels, auch Läden in der Nähe wurden beschädigt. „Ich war in der Nähe des Hotels unterwegs, als ich plötzlich eine laute Explosion hörte und danach Schüsse“, erzählte der Augenzeuge Jamilo Mohamud der Deutschen Presse-Agentur. Ob sich das Ambassador am Abend noch unter der Kontrolle der Extremisten befand, blieb zunächst unklar. Das Viertel ist vor allem bei Regierungsbeamten beliebt.

Unter den Toten sollen nach laut Polizei zwei somalische Abgeordnete sein. Der Polizei gelang es nach eigenen Angaben, einige der mindestens fünf Stockwerke des Hotels zu evakuieren. Dabei seien rund 20 Somalier gerettet worden.

Zu dem Angriff bekannte sich die extremistische Al-Shabaab-Miliz. Die sunnitischen Extremisten wollen seit Jahren einen sogenannten Gottesstaat in dem Land errichten. Somalias Informationsminister Mohamed Abdi Hayir Maareeye verurteilte den Angriff aufs Schärfste.

Erst kurz zuvor hatten die somalischen Behörden von einem Schlag gegen Al-Shabaab berichtet, bei dem 16 Mitglieder der islamistischen Miliz getötet worden seien. Darunter befinde sich auch der mutmaßliche Drahtzieher eines Angriffs auf eine Universität im Osten des Nachbarlandes Kenia, bei dem Kämpfer der Al-Shabaab im April vergangenen Jahres 148 Menschen töteten.

Das US-Militär gab am Mittwoch bekannt, einen Kommandeur der Al-Shabaab-Miliz aus der Luft angegriffen zu haben. Ob Abdullahi Haji Da'ud bei dem Angriff am vergangenen Freitag getötet wurde, werde noch untersucht, teilte Pentagon-Sprecher Peter Cook mit. Seinen Angaben zufolge war Da'ud als Drahtzieher für Attacken in Somalia, Kenia und Uganda verantwortlich.