Tote bei Zusammenstößen in chinesischer Unruheregion
Peking (dpa) - Ein Blutbad in der Unruheregion Xinjiang überschattet die Tagung des Volkskongresses in Peking. Ursache war offenbar ein Streit zwischen Uiguren und Chinesen. Zwischen beiden Volksgruppen herrschen Spannungen.
Bei der blutigen Auseinandersetzung wurden vier Menschen getötet und elf verletzt. Dies teilte ein Behördensprecher am Freitag der Hongkonger Zeitung „South China Morning Post“ mit. Wie Mitarbeiter von nahe gelegenen Läden der Nachrichtenagentur dpa am Telefon berichteten, begann der Streit in einem Lokal für Videospiele, das in der Stadt Korla in einem Geschäftsbezirk namens „Goldenes Dreieck“ liegt.
Dort hätten Angehörige der muslimischen Minderheit der Uiguren mehrere Chinesen angegriffen, berichtete der US-amerikanische Sender Radio Free Asia (RFA). Die Polizei habe die Sicherheitsmaßnahmen in der häufig von Unruhen und Zusammenstößen zwischen den beiden Volksgruppen geplagten Region verschärft. „Sowohl Chinesen als auch Uiguren wurden getötet“, sagte ein Mitarbeiter eines Internetcafés dem Sender. Ethnische Spannungen in Xinjiang waren 2009 zu Unruhen eskaliert, bei denen mehr als 200 Menschen ums Leben kamen.
Der neue Zwischenfall überschattet die laufende Jahrestagung des Volkskongresses in Peking und wurde in den Staatsmedien zunächst nicht erwähnt. Die Lage in seiner Region hatte ein hoher Parteivertreter aus Xinjiang am Donnerstag in der Hauptstadt noch als „insgesamt sehr stabil“ beschrieben. China hatte sich das ehemalige Ostturkestan nach der Gründung der Volksrepublik 1949 einverleibt.